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Fahrrad-Demo für einen echten Radschnellweg RS13 von Karlsruhe nach Rastatt

Rund 300 Teilnehmende, darunter auch Vertreter fast aller Fraktionen des  Durmersheimer Gemeinderats, hatten sich am vergangenen Samstag trotz brütender Hitze auf der normalerweise für den Radverkehr gesperrten B36 „breit gemacht“ und radelten von Karlsruhe nach Rastatt.

Fahrrad-Demo B36

Demonstriert wurde für einen Radschnellwegs zwischen Karlsruhe und Rastatt, der diesen Namen auch verdient. Die vom Regierungspräsidium vorgelegte „Kompromiss-Route“ fand bei ADFC, Critical Mass und auch bei vielen Vertretern der am Radschnellweg liegenden Gemeinden keine Gnade. Mit 15 Ampel-Kreuzungen, 35 Kreuzungen ohne Ampel, 15 rechtwinkeligen Kurven ist dies eine Aneinanderreihung von Problemen. Ein Viertel des Wegs wäre zudem gleichzeitig noch Autostraße.

Eine größere Gruppe aus Durmersheim traf sich auf Initiative der BuG bereits am Bickesheimer Platz, von wo aus gemeinsam nach Karlsruhe geradelt wurde. Auf dem Hinweg gab es dabei all die für Fahrradfahrende üblichen Hindernisse „zu bestaunen“: lange Wartezeiten an Ampeln, eine umständliche Streckenführung mit vielen Kreuzungen, Engstellen mit Gegenverkehr.

In Karlsruhe angekommen konnte man zusehen wie sich der Fliederplatz nach und nach mit Radfahrenden füllte. Thomas Hentschel, MdL war als Vertreter der Landespolitik da und unterstützte die Demonstranten mit einer Ansprache. Moritz Dekorsy als Radschnellweg-beauftragter des ADFC machte deutlich was die Schwächen der Planungsvariante des RP sind. Nach der Startkundgebung  ging es dann als  Fahrrad-Demo zunächst auf die B36 und auf dieser Richtung Rastatt. In Durmersheim gab es einen Zwischenstopp mit Trinkpause und Kundgebung.

Fahrrad-Demo in Durmersheim

Hier fasste Michael Weber, als ADFC-Mitglied und Mit-Organisator, nochmals zusammen, wie Radschnellwege eigentlich gebaut werden sollen: Weitgehend kreuzungsfrei und auch bei höheren Geschwindigkeiten von den Fahrradfahrenden sicher befahrbar (Stichwort: E-Bike). Solch eine Trasse gibt es zwischen der Tunnelbaustelle bei Ötigheim und dem Ortsende von Durmersheim bereits. Kerzengerade und komplett abgetrennt vom Autoverkehr hat die Deutsche Bahn hier schon vor Jahren eine Baustellenstraße angelegt, die teilweise sogar asphaltiert ist.

Doch statt diese Trasse zu nutzen, setzt das Regierungspräsidium auf einen „Kompromiss“, der in Durmersheim unter anderem mitten durch Gewerbegebiete und vorbei am ehemaligen Moser-Areal mit Logistikunternehmen und einem Hermes-Depot geht, sowie durch das Kieswerk führt. Einen abgetrennten Rad(schnell)weg gibt es in Durmersheim nur auf wenigen hundert Metern, der Rest ist als unechte Fahrradstraße konzipiert, sprich gemeinsame Nutzung der Straße mit Lkws und Pkws. Des Weiteren sind allein in der Helmholtzstraße auf 800 m Länge 5 Einmündungen  und ca. 30 Grundstückszufahrten. Diese Planung geht komplett vorbei an den Bedürfnissen der Fahrradfahrenden!

Dann ging es weiter nach Rastatt wo mit einer weiteren Kundgebung der Schlusspunkt gesetzt wurde.

Die BuG wird sich weiterhin gemeinsam mit SPD und FWG für einen echten Radschnellweg von Karlsruhe nach Rastatt einsetzen und dabei auch den ADFC unterstützen. Dessen Vorschlag zur Trassenführung ist sehr viel besser, nutzt ebenfalls bereits vorhandene Strukturen und bietet eine weitestgehende Entkopplung vom Autoverkehr, was für die Radfahrenden UND auch die Autofahrenden besser ist.

Unser Dank gebührt allen Mitradelnden, darunter auch Bürgermeister Klaus Eckert, der beim Stopp in Durmersheim den Teilnehmenden Mineralwasser spendierte.

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