Bei der vergangenen Sitzung des Gemeinderats hat die BuG einen Antrag eingebracht, demzufolge die Verwaltung beauftragt wird, in künftige öffentliche Ausschreibungen zum Beispiel für Bauleistungen ökologische und soziale Wertungskriterien aufzunehmen. Der Gemeinderat hat dem Antrag zugestimmt. Das ist eine gute Nachricht für die Umwelt und für einheimische Betriebe. Warum?
Bei öffentlichen Ausschreibungen ist oft der Angebotspreis das einzige Wertungskriterium, und der Auftrag wird an den günstigsten Bieter vergeben. § 58 Abs. 2 der Vergabeverordnung VgV sieht aber vor, dass bei der Vergabe von Bauaufträgen nicht der Preis alleine entscheidend sein soll: „Die Ermittlung des wirtschaftlichsten Angebots erfolgt auf der Grundlage des besten Preis-Leistungs-Verhältnisses. Neben dem Preis oder den Kosten können auch qualitative, umweltbezogene oder soziale Zuschlagskriterien berücksichtigt werden …“ Ökologische Kriterien sind beispielsweise die Entfernung des Firmensitzes / der Produktionsstätte des Bieters von Durmersheim (je mehr Anfahrtskilometer, desto höher die ökologische Belastung), emissionsarme oder emissionsfreie LKWs / Arbeitsmaschinen oder der Nachweis eines Umweltmanagementsystems im Betrieb des Bieters. Ferner können auch soziale Kriterien in die Angebotswertung einfließen, zum Beispiel die Zahlung von Tariflöhnen oder der Ausschluss des Einsatzes von Subunternehmern.
Die ökologischen / sozialen Kriterien müssen je nach Ausschreibung individuell festgelegt werden; darauf hat die Verwaltung zu Recht hingewiesen und unseren Antrag entsprechend ergänzt. In der Wertungsmatrix zum Vergleich der Angebote führen diese Kriterien bei den Bietern zu Bonus- oder Maluspunkten, so dass nicht der Angebotspreis alleine ausschlaggebend ist.
Dadurch werden Belastungen im Rahmen der Leistungserbringung reduziert und Bieter mit hohen Sozialstandards bevorzugt. Dies ist ein Beitrag zur Verbesserung der Umweltsituation in Durmersheim, hilft den Arbeitenden in den Betrieben der Bieter und bedeutet nicht zuletzt eine Unterstützung für einheimische Betriebe, da bei diesen die negativen Auswirkungen der Anfahrtskilometer entfallen.